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Beziehungsprobleme von Unternehmen

Wie viele Privatpersonen nutzen auch einige Unternehmen die Coronazeit, um auszumisten und Ordnung zu schaffen. Dass dabei auch die eigenen Beteiligungen auf den Tisch gelangen, ist naheliegend. Denn hier sind finanzielle Mittel und darüber hinaus oftmals weitere Ressourcen gebunden, die auf den ersten Blick Einsparpotenzial bieten.

Als Start-ups vor einigen Jahren eine Zeitenwende einläuteten, indem sie etablierte Unternehmen herausforderten und einige sogar in die Knie zwangen, da war es sicherlich ein naheliegender Gedanke für manches Unternehmen, sich an derartigen Start-ups beteiligen oder sie gleich ganz übernehmen zu wollen. Ziele und Strategien hinter diesen Beteiligungen gab es viele, angefangen etwa bei der Diversifizierung über die Sicherung von Macht und Einfluss im Unternehmen oder gegenüber Wettbewerbern bis hin zur Nutzung als eigenes Lab. 

Beziehungsprobleme gibt es überall

Bedauerlicherweise sind einige vielversprechende Beteiligungen bereits längst wieder gescheitert, weil die finanzielle Beteiligung das eine ist, die erfolgreiche Gestaltung der Beteiligung aber etwas anderes. Kehrt der Beziehungsalltag ein, droht die Unternehmensbeziehung schnell in eine Schieflache zu geraten, wenn die Beteiligung bspw. – durchaus nachvollziehbar – eher impulsiv als strategisch geplant war. Unklare Erwartungshaltungen und Ziele, unausgesprochene Wünsche und Sorgen, verborgene Geheimnisse oder einfach fehlendes Verständnis sind typische Stolpersteine. Beziehungsprobleme sind dann auch hier wie im Privaten die Folge. 

Wenn dann auch noch Unternehmenskulturen und Strategien zu unterschiedlich sind – auch das ist keine Seltenheit, denn oftmals war ja ein Impuls für die Start-up-Gründung, dass das aktuell am Markt verfügbare Angebot nicht den selbst wahrgenommen Bedarfen und Chancen entspricht -, droht diese Beteiligung ohne ein gezieltes Management zu scheitern.

Beteiligungen erfordern eine aktive Beteiligung

Dass deshalb Anfragen für eine strategische und/oder operative Ausrichtung des eigenen Beteiligungsmanagements zunehmen, ist eine erfreuliche Entwicklung. Schließlich kann und muss es das Ziel sein, das Potenzial der Beteiligung bestmöglich zu sichern. Standardlösungen verfehlen hier aber wie so oft ihr Ziel. Was gefragt ist, sind sinnvolle Konzepte, wie Potenziale, Chancen und Erfolge möglich sind, damit eine anfangs als wertvoll angesehene Beteiligung nicht im Eifer des Gefechts oder auf der Basis nüchterner Zahlen auf einmal wertlos (gemacht) wird.

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